Für die dritte Ausgabe der jährlichen Auftragsarbeit hat Anri Sala (*1974 in Tirana, Albanien) eine mehrkanalige Sound- und Videoinstallation konzipiert. Mit dieser setzt er seine Erkundung musikalischer Kompositionen in den architektonischen Gegebenheiten von Ausstellungsräumen fort, wie er dies zuletzt im Französischen Pavillon der Venedig Biennale 2013 vorführte. Für seine Installation in der zentralen Mittelhalle im Haus der Kunst widmet er sich dem Genre der Kammermusik – ein intimes Format, das für den Künstler in produktivem Kontrast zur Öffentlichkeit des Werks in den monumentalen Räumlichkeiten des Haus der Kunst steht. Anri Salas Installation kreist um die Frage nach der Jetzt-Zeit in einer Kunstform, die an Konzepte von Zeitlichkeit und Vergänglichkeit gebunden ist. Was bedeutet es, das „Jetzt“ in der Musik zu denken? Ermöglicht Sound die Erfahrung von Gegenwärtigkeit? Kann die Zeitlichkeit einer Komposition auf die Jetzt-Zeit ihrer Präsenz reduziert werden? Wie lassen sich solche Fragen einem Publikum erfahrbar machen? Mit zusätzlicher großzügiger Unterstützung von Galerie Chantal Crousel, Paris, Marian Goodman Gallery, New York, und Hauser & Wirth.

Produziert in Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester und Alexander Liebreich; Sounddesign: Olivier Goinard. Technische Realisierung mit freundlicher Unterstützung von Meyer Sound.