Samstag, 09. Juni, 13 Uhr, Haus der Kunst

Trotz der Fortentwicklung digitaler Technologien, die sie ständig zu verflachen, zu reproduzieren und zu fragmentieren versuchen, widerstehen menschliche Körper immer noch jedem Versuch, sie ihres physischen Reizes zu berauben. In einer Gesellschaft, in der Massen von Informationen, fundiert oder fake, andauernd über unzählige immaterielle Kanäle verbreitet werden, werden die Materialität des menschlichen Körpers und die instinktive Unmittelbarkeit seiner Bedürfnisse immer wichtiger. Die Ausstellung “Blind Faith: Zeitgenössische Kunst zwischen Intuition und Reflexion” vereint eine Reihe jüngerer internationaler Künstlerinnen und Künstler, die diese Affirmation des Körpers als Resonanzraum für politische und gesellschaftliche Wirklichkeiten kritisch untersuchen.

Dienstag, 29.Mai, 18.30 Uhr, Haus der Kunst

Talks & Tours ist ein Rundgang durch die Ausstellung „Kiki Smith: Procession“ mit der Schweizer Psychoanalytikerin Jeannette Fischer und der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Petra Giloy-Hirtz. Kiki Smiths facettenreiches Werk befasst sich mit den politischen und sozialen, den philosophischen und spirituellen Aspekten der menschlichen Natur. Ihre analytische Durchdringung des Körpers stellt die Bedingungen menschlichen Daseins zur Diskussion: Alter, Tod und Sterben, Verwundung und Heilung, Ganzheit und Fragmentierung, Sexualität und Geschlecht, Identität und Erinnerung.

Samstag, 12. Mai, ab 9 Uhr, Alfred-Ritter-Straße 27, 71111 Waldenbuch

Form, Farbe und Struktur sind wichtige Merkmale von Werken der bildenden Kunst. Mitunter jedoch verzichten Kunstschaffende bewusst auf Farbigkeit, um Arbeiten zu schaffen, in denen nichts Buntes vom Zusammenspiel der Formen ablenkt. Sowohl systematische Bildstrukturen als auch subtile Gestaltungen mit Licht und Schatten werden dann besonders gut sichtbar und ästhetisch wirksam. 
Die Ausstellung vereint über 60 unbunte Bilder, Objekte und Plastiken aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. In den Werken spielt die Nichtfarbe Weiß eine besondere Rolle. Auf unterschiedliche Weise veranschaulichen sie, dass eine farblich reduzierte Kunst keinesfalls farblos sein muss.

Für die gemeinsame Anreise haben wir ein Bus organisiert, der am Samstag Früh von München aus startet. Die Freunde Haus der Kunst erhalten eine exklusive Führung durch die aktuelle Ausstellung und haben im Anschluss die Möglichkeit, sich das Besucherzentrum anzuschauen. Vor Ort essen wir im Museums-Cafe gemeinsam zu Mittag.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

Bitte melden Sie sich mit unserem Anmeldeformular verbindlich an.

Dienstag, 08.Mai, 18.30 Uhr, Haus der Kunst

Raphael Sbrzesny ist Künstler und Musiker und mit seiner multimedialen Installation „PRINCIPAL BOY: Outtakes from the Interpretenkammer“ in der Ausstellung „Blind Faith“ vertreten. Im Rahmen der ‚Talks & Tours’ wird er in einer Solo-Performance seine komplexe Raumanordnung aus Korsetten, bespielbaren Skulpturen und Bühnenelementen sowie die dafür entwickelte Figur des Principal Boy zur Aufführung bringen. Der im Anschluss stattfindende Rundgang bietet statt einer konventionellen Führung ein Gespräch, bei dem Raphael Sbrzesny mit der Kuratorin Anna Schneider und den Besuchern weitere Werke der Ausstellung unter dem Aspekt „Körper als Instrument“ diskutiert. 

Freitag, 04. Mai, 18 Uhr, Haus der Kunst

1971 veröffentlichte Linda Nochlin ihren bahnbrechenden Aufsatz ‘Why Have There Been No Great Women Artists?’. Sie analysierte, wie das Geschlecht die Produktion und Rezeption von Kunst beeinflusst hat; dabei ging sie der Dominanz weißer männlicher Künstler in der westlichen Kunstwelt nach sowie dem Status von Künstlerinnen, die in der Geschichte immer wieder daran gehindert worden waren, die gleiche Bildung zu erhalten und ihr Talent zu entwickeln. Sowohl Nochlin als auch Griselda Pollock stellten dabei den ‘Genie’-Begriff in Frage, der immer nur mit weißen männlichen Künstlern assoziiert war, und zeigten die Privilegien auf, die mit dieser Terminologie verbunden sind.

Donnerstag, 03. Mai, 20 Uhr und 21 Uhr, Haus der Kunst

Unzählige tote Vögel hat Kiki Smith im Laufe der Jahre geschaffen und viele Arbeiten aussterbenden Arten gewidmet und so den Blick über die Wahrnehmung des menschlichen Körpers hinaus erweitert: Wie ist das Humane zu denken in seinem Verhältnis zum anderen Wesen? Was bedeutet der Verlust des Habitats von Tieren und Pflanzen? Mit Untitled (Crows) setzt die Künstlerin den Krähen, die durch den Einsatz von Pestiziden in New Jersey vergiftet wurden, so dass sie tot vom Himmel fielen, ein Denkmal. Michael Riessler greift dieses Bild in seiner beeindruckenden Performance auf. Er improvisiert in diesem Raum auf seinem Instrument zu dem Zuspiel seines Stückes „Aglaope“, einer Komposition für Orchester, Chor und Solisten mit Stimmen aussterbender Vögel transformiert im Studio für Akustische Kunst.