Samstag, 23. Juni, 11 Uhr, Haus der Kunst
Obwohl er schon vor über dreißig Jahren erschienen ist, bleibt Donna Haraways bahnbrechender Aufsatz A Cyborg Manifesto (1984) ein Schlüsselwerk für künstlerische Recherche. Bei dem eintägigen Symposium The (After)life of the Cyborg: On the past, present, and future of human-machine interactions im Haus der Kunst diskutieren KünstlerInnen und TheoretikerInnen die Relevanz des Cyborgs in der heutigen Gesellschaft. Während technologische Fortschritte in Robotik, künstlicher Intelligenz und Augmented/Virtual Reality den Cyborg als eine sehr realistische Perspektive erscheinen lassen, ist die Gesellschaftsutopie einer neuen Art der Subjektivität, wie Haraway sie visioniert hat, die für eine größere Durchlässigkeit der festgesetzten Binaritäten Mann/Frau, Selbst/Anderer, Natur/Kultur plädierte, bis heute nicht realisiert.
Symposium mit Cécile B. Evans (Künstlerin (London)), Francesca Ferrando (Philosophin des Posthumanismus (New York Universität) und Lili Reynaud-Dewar (Künstlerin (Grenoble)).
Samstag, 09. Juni, 13 Uhr, Haus der Kunst
Trotz der Fortentwicklung digitaler Technologien, die sie ständig zu verflachen, zu reproduzieren und zu fragmentieren versuchen, widerstehen menschliche Körper immer noch jedem Versuch, sie ihres physischen Reizes zu berauben. In einer Gesellschaft, in der Massen von Informationen, fundiert oder fake, andauernd über unzählige immaterielle Kanäle verbreitet werden, werden die Materialität des menschlichen Körpers und die instinktive Unmittelbarkeit seiner Bedürfnisse immer wichtiger. Die Ausstellung “Blind Faith: Zeitgenössische Kunst zwischen Intuition und Reflexion” vereint eine Reihe jüngerer internationaler Künstlerinnen und Künstler, die diese Affirmation des Körpers als Resonanzraum für politische und gesellschaftliche Wirklichkeiten kritisch untersuchen.
Dienstag, 29.Mai, 18.30 Uhr, Haus der Kunst
Talks & Tours ist ein Rundgang durch die Ausstellung „Kiki Smith: Procession“ mit der Schweizer Psychoanalytikerin Jeannette Fischer und der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Petra Giloy-Hirtz. Kiki Smiths facettenreiches Werk befasst sich mit den politischen und sozialen, den philosophischen und spirituellen Aspekten der menschlichen Natur. Ihre analytische Durchdringung des Körpers stellt die Bedingungen menschlichen Daseins zur Diskussion: Alter, Tod und Sterben, Verwundung und Heilung, Ganzheit und Fragmentierung, Sexualität und Geschlecht, Identität und Erinnerung.