Freitag, 06. Juli, um 11 Uhr, Haus der Kunst

Das eintägige Symposium geht den verschiedenen Formen feministischer Kunstpraxis nach, die sich zwischen 1960 und 1980 in Mittel- und Südamerika entwickelt haben, und plädiert für eine Neueinschätzung und -bewertung der Vorstellung einer „Dritten Welt“ durch die Erforschung der Historiographie von Ausstellungen sowie künstlerischen und politischen Aktionen innerhalb des symbolischen Rahmens des Feminismus. Ausgehend von der Bandung Conference 1955 und der darauffolgenden Entstehung der Blockfreien-Bewegung hat sich das Verständnis der „Dritten Welt“ verschoben: von der Bezeichnung für eine politische Position, die sowohl im kapitalistischen Westen als auch im kommunistischen Osten zu Hause war, zu einer Identifikation der kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen sogenannter ‚unterentwickelter‘ Länder – ein Standpunkt, der wiederum zu einer falschen, homogenisierenden Auffassung von einer „Dritten Welt“ führte.